Sie bestimmen ihr Schicksal selbst

Singen - Die Theater AG Theatäter des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums überzeugt mit „Helden“ im Singener Kulturzentrum Gems

Wer kennt die Sprüche nicht: „Die Planer planen, doch das Schicksal lacht darüber“ oder „Man kann seinem Schicksal nicht entgehen, man kann es nur annehmen“. Doch ist das tatsächlich so? Mit dem Stück „Helden“ von Armin Beber zeigte die Theater AG „Theatäter“ des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums, dass jeder sein Schicksal selbst bestimmen kann. 27 Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis acht begeisterten im Singener Kulturzentrum Gems mit ihrer jugendlich frischen Aufführung zu einem für alle Altersgruppen interessanten Thema.

Die Theaterpädagogin und Regisseurin Corina Rues-Benz hatte unter Mithilfe der Lehrerin Nicola Fritsch ganze Arbeit geleistet. Das, was die Jugendlichen bei schweißtreibenden Temperaturen an zwei heißen Sommerabenden auf der Bühne leisteten, war überaus beeindruckend. Textsicher und ausdrucksstark bewiesen die jungen Schauspieler ihr Talent. Dafür gab es von den zahlreichen Zuschauern immer wieder Zwischenapplaus.

Im Mittelpunkt der Handlung standen eine Mädchen- und eine Jungenclique, die sich beide ihrem Schicksal fügten. Sowohl Bühnenbild als auch Kostüme waren von Regie und Akteuren gut durchdacht. Mensch- und Schicksalsdarsteller hatten jeweils das gleichfarbige T-Shirt an, so dass für das Publikum leicht zu erkennen war, wer die Fäden in der Hand hatte. Wie Marionetten machten die „Klienten“ stets das, was ihnen das Schicksal vorgab. Doch als „Die Neue“ auftaucht, wird alles ganz anders.

Sie ist ein Mädchen, das mit ihren Eltern ständig umziehen muss und das Schicksal herausfordert. Ein Horoskop sorgt zusätzlich für Veränderung. Die Botschaft ist klar: Miteinander reden und sich nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere interessieren, ist der Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben.

Erst als die Jugendlichen aktiv werden, klappt es mit dem Basketballspiel oder mit der Liebe. Auch wenn sich die Schicksale noch so sehr gegen die Eigeninitiative ihrer Klienten wehren, ist die Aussage am Ende eindeutig: „Die Menschen brauchen euch nicht!“