Achterbahn der Gefühle

Annäherungen auf der Theaterbühne

In der Szene "Erinnerungen an Nouruz" stellt die Schauspielgruppe "ech O ton" die Annäherung von Jungen und Mädchen am letzten Tag des persischen Frühlingsfestes dar. Die Aufführung in der Gems erntete großen Beifall des Publikums.

Unter der Regie von Corina Rues-Benz, die auch als Theaterpädagogin und Autorin arbeitet, bot die Schauspielgruppe "ech O ton" eine emotionale Achterbahnfahrt, die mal ihre komisch lauten und dann wieder ihre anrührend leisen Momente hatte. Der rote Faden, der sich durch die Darbietungen der aus Flüchtlingen und Einheimischen bestehenden Truppe zog, waren die Menschen selbst, ihre Ideale, Wünsche, Hoffnungen und auch Versuchungen, die alle Individuen – unabhängig von Religion, Hautfarbe und Herkunft – miteinander verbindet.

Die gemeinsame Sprache der Menschen ist die Musik, und klappt die sprachliche Kommunikation mal nicht, so hilft die pantomimische Verständigung weiter. Besonders berührend waren die Darbietungen von Wiegenliedern aus unterschiedlichen Kulturkreisen, die Frauen in ihren Muttersprachen solo und a capella sangen. Hingegen gab es bei der Spielszene "Erinnerungen an Nouruz" viel zu lachen: Am letzten Tag des persischen Frühlingsfestes sitzen Mädchen und Jungen streng voneinander getrennt und feiern unter sich. Doch die Jungs machen durch Imponiergehabe, Tänze und Streiche auf sich aufmerksam. Die Mädchen gefallen sich erst in der abwehrenden Pose, doch als Regen niederprasselt, nutzen beide Geschlechter dies als Vorwand, um eng aneinanderzurücken.

Nach dem viel umjubelten Auftritt der bunten Schauspiel-Gruppe zeigte der internationale Chor aus Einheimischen und Flüchtlingen, was er innerhalb eines Jahres unter der Leitung von Melinda Liebermann gelernt hat. Andreas Kämpf, Geschäftsführer der Gems, bedankte sich bei allen Beteiligten mit einem Sträußchen Blumen und vergaß auch nicht, die zahlreichen Sponsoren zu erwähnen, die dieses Musik- und Theaterprojekt unterstützt haben. Zum Schluss lud er zu einem Gläschen Sekt im Foyer und die Singener Gastmahl-Gruppe unter Leitung von Frede Möhrle spendierte kulinarische Häppchen nach Rezepten aus aller Herren Länder.